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Nach den erheblichen Einbußen im vergangenen Jahr im Zuge der Corona-Pandemie und ihrer Bekämpfung hat sich die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Jahr 2021 nur leicht entspannt. Mit insgesamt 473.100 neu abgeschlossenen dualen Ausbildungsverträgen wurden 52.000 Verträge weniger abgeschlossen als noch 2019, vor der Corona-Pandemie.
Die Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen lag 2021 bei 536.200, mehr als 40.000 weniger als 2019, vor der Corona-Pandemie (578.200).
Die Zahl der jungen Menschen, die eine duale Berufsausbildung nachfragten, ging im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 4.800 (-0,9 %) auf 540.900 zurück. Die Ausbildungsplatznachfrage erreichte damit seit 1992 einen neuen Tiefstand, als die Daten für das wiedervereinigte Deutschland erstmals vorlagen.
Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen stieg dagegen weiter an und erreicht ein neues Rekordniveau. 63.200 Ausbildungsstellen blieben 2021 unbesetzt. Schon in den Jahren zuvor war die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen stetig gestiegen (2019: 53.100, 2020: 59.900).
Nach Auffassung von BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser hatte die Corona-Pandemie den Ausbildungsmarkt auch 2021 fest im Griff. Die duale Ausbildung ist nach wie vor ein zentraler Bestandteil zur Qualifizierung der Fachkräfte von morgen. Dennoch ist die Verunsicherung durch die anhaltende Pandemie bei Betrieben wie auch bei den Jugendlichen spürbar. Ein zunehmendes Problem sei auch die stetig nachlassende Nachfrage an Ausbildungsplätzen durch die Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Denn da, „wo heute die Auszubildenden fehlen, fehlen morgen die Fachkräfte“ so Esser. Deshalb werde die Sicherung des Fachkräftebedarfs zu einer der größten Herausforderungen des aktuellen Jahrzehnts. Um diese Herausforderung zu meistern, bedarf es einer attraktiven und starken dualen Berufsbildung.